Man kann Boßeln wohl als friesischen Nationalsport bezeichnen. Ursprünglich als Verteidigungswaffe gedacht, wurden getrocknete Kleiklumpen zum Kräftemessen über das Land geworfen. Der Kleiklumpen wurde später durch eine Holzkugel abgelöst, mittlerweile boßelt man auch mit gummiüberzogenen Exemplaren und das nicht nur in Ost- oder Nordfriesland, sondern zum Beispiel auch im Papenteich. Man kann erwarten, dass sich das Boßeln über kurz oder lang auch weltweit durchsetzen wird, immerhin waren 6 Nationen am Start, als am 1. Mai in Meine mehr als 30 Leute zwischen 7 und 70 auf die Strecke gingen.
Durch die relativ große Gruppe kam der Einzelne zwar nicht so häufig zum Wurf, aber im Vordergrund stand auch nicht der Sport, sondern die Geselligkeit. Die Mannschaftsbildung und das Erklären der Regeln durch die Initiatoren Norbert und Katharina waren zunächst eine kleine Herausforderung, aber eigentlich erklärte sich das Spiel dann fast von selbst durch “Learning by doing”.
Der letzte Abschnitt zwischen dem Ohnhorster Weg und den Stapelteichen; der holperige Schotterweg machte die Sache nicht einfacher. Doch hier schickt Gisela für das Team “schwarz” die rote Kugel geschickt auf die Reise. Welches Team am Ende das bessere war, interessierte dann eigentlich keinen mehr.
Eine Rast gehört natürlich auch dazu, weniger um Kräfte zu sammeln, sondern mehr, um bei Kaffee, Tee, Keksen und anderen kleinen Leckereien zu plaudern, denn die Kommunikation in lockerer Atmosphäre ist Deutschunterricht pur für unsere Geflüchteten aus Syrien, Elfenbeinküste, Iran, Irak und Sudan.
Schon am nächsten Sonntag, dem 7. Mai gibt es dazu wieder Gelegenheit beim Sonntagstreff im Magazin, wenn bei hoffentlich schönem Wetter wieder Spiel und Sport im Freien angesagt sind.