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FAIRANKERN

Julia Mühlbauer-Busse überreicht Eva Leis das Label

Auf den ersten Blick ein fremdartiges Wort. Worum es geht, wird deutlicher, wenn man es „fair-ankern“ schreibt, aber auch das Logo verrät, worum es geht. Schon seit langem bemühen sich Vertreterinnen und Vertreter aus Kirche, Politik, Hilfsorganisationen und Privatpersonen darum, den Kreis Gifhorn zu einem „Sicheren Hafen“ zu machen. Bisher leider ohne Erfolg, weil eine Mehrheit im Kreistag dies nicht will.

Doch der Rat der Stadt Gifhorn hat im Juni 2020 beschlossen, dass zumindest die Kreisstadt künftig „Sicherer Hafen“ sein soll, so wie es mittlerweile mehr als 200 weitere Kommunen in Deutschland bereits sind. Aktualität bekam dieses Signal der Humanität, als am 9. September 2020 das Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos brannte und die dort herrschenden menschenunwürdigen Bedingungen in den Fokus der europäischen Öffentlichkeit rückten. Zusammen mit der Diakonie bot die Stadt Gifhorn Mitte September an, bis zu 20 Flüchtlinge aus Moria aufzunehmen.
Als Anerkennung und Zeichen des Dankes hat die „Initiative Sicherer Hafen Gifhorn“ nun das Label „FAIRANKERN – Sicherer Hafen“ geschaffen. Es zeigt, dass es im Landkreis Gifhorn viele lokale kleinere „Sichere Häfen“ gibt und stellt ein Gegengewicht zu steigender Fremdenfeindlichkeit dar. Mit diesem Label wurde die Stadt Gifhorn ausgezeichnet, aber auch Organisationen, Firmen und Institutionen im Landkreis, die sich im besonderen Maße darum bemühen, geflüchteten Menschen zu helfen und sie zu integrieren. Auch uns, der Flüchtlingshilfe Papenteich e.V., wurde dieses Label verliehen, sowie der kath. Kirchengemeinde St. Andreas, dem TSV Meine e.V. und dem Pflegeheim für Volljährige in Groß Schwülper. Weitere Instiutionen im Papenteich sowie im gesamten Landkreis Gifhorn werden folgen.

Der Brand in Moria und die unwürdigen Zustände in den Flüchtlingslagern sind durch die Corona-Pandemie weitgehend in Vergessenheit geraten. Doch die Probleme bestehen nach wie vor, weil eine europäische Lösung nicht in Sicht ist und gegenwärtig keine Priorität besitzt. Durch den Winter werden nun diese Probleme noch größer; vor allem die Schwächeren, die Kranken und die Kinder leiden sehr.

Weitere Fotos:

Eine Anerkennung für unsere nun fast 5 Jahre dauernde Arbeit
Auch der TSV Meine trägt in vielfacher Weise dazu bei, dass Flüchtlinge sich besser integrieren können. Vor allem werden viele Kinder wirkungsvoll unterstützt.
Der Vorsitzende Wolfgang Geister freut sich mit den anderen Vorstandsmitgliedern über diese Würdigung.