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FAIRANKERN – 2. Runde

Durch die nun schon seit mehr als einem Jahr andauernde Corona-Pandemie sind die Sorgen und Nöte von geflüchteten Menschen völlig aus dem Blickfeld geraten. Wer denkt zurzeit noch an die menschenunwürdigen Zustände im Lager Moria auf Lesbos, welchen Stellenwert in der öffentlichen Wahrnehmung haben gegenwärtig im Mittelmeer ertrunkene Menschen? So starben am 23.04. vor Libyen rund 120 Menschen, als ein Schlauchboot kenterte. Doch in beiden Gifhorner Zeitungen wurde dieses Drama mit keiner Zeile erwähnt.

Die im Kreis Gifhorn aktive Initiative „Sicherer Hafen Gifhorn“ hat zum Ziel, diesen Menschen zu helfen, ihnen eine Zuflucht zu bieten. Zu diesem Zweck wurde das Label „FAIRANKERN“ entwickelt, mit dem Organisationen, Firmen und Kommunen ausgezeichnet werden, die Flüchtlingen helfen, sie integrieren und ihnen Jobs und Perspektiven geben.
Das Label ist ein sichtbares Zeichen für die vielen kleineren und größeren „Sicheren Häfen“, die es mittlerweile für Geflüchtete im Landkreis Gifhorn gibt. Es stellt ein Gegengewicht zu Fremdenfeindlichkeit und Hass dar.
Inzwischen gibt es weitere Unterstützung durch Institutionen und Kommunen, die kürzlich in einer 2. Auszeichnungsrunde gewürdigt wurden. Neben der Stadt Gifhorn hatte sich im Februar auch die Stadt Wittingen per Ratsbeschluss zum Sicheren Hafen erklärt, ihr wurde dafür am 24.04.21 in Wittingen im Rahmen eines Pressetermins das FAIRANKERN-Label offiziell überreicht.
Ebenfalls in dieser 2. Auszeichnungsrunde dabei sind aber auch wieder Firmen, Institutionen und Personen aus dem Papenteich:
Die katholische Kirchengemeinde St. Andreas aus Meine hat über Jahre zum Café der Begegnung in ihren Räumen eingeladen, das Kernteam der Flüchtlingshilfe konnte seine Sitzungen dort durchführen. Und seit rund 5 Jahren vermietet die Kirchengemeinde Wohnraum an eine syrische Familie.

Eva Leis überreicht das Label an Andreas Galla von der Gemeinde St. Andreas. Katharina und Norbert Kroll freuen sich mit.

Die Firma EDEKA Ankermann in Meine beschäftigt allein 8 Geflüchtete und macht sich auf diese Weise besonders um die Integration dieser Menschen verdient. Dieses Beispiel zeigt auch, dass die Flüchtlinge durch eigene Arbeit selbst ihren Lebensunterhalt verdienen wollen und können, wenn man sie lässt. Sie arbeiten und zahlen Steuern oft in Jobs, in denen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dringend gesucht werden.

Martina Behrens überreicht dem Marktleiter Herrn Schäfer das Label.

Die Bürgermeisterin Doris Pölig kümmert sich ebenfalls vorbildlich um geflüchtete Menschen in ihrer Gemeinde Adenbüttel. Sie besucht Neuankömmlinge persönlich und organisiert ganz gezielt alle erforderlichen Hilfsmaßnahmen gemeinsam mit Adenbütteler Bürgerinnen und Bürgern.  Außerdem stellte die Gemeinde ihre Räumlichkeiten für die Einstufung zu Deutschkursen zur Verfügung und half der Flüchtlingshilfe, Deutschkurse der Volkshochschule im Ort zu realisieren. Mit der Überreichung des Labels an Frau Pölig soll daher auch die ganze Gemeinde Adenbüttel ausgezeichnet werden.

Eva Leis mit der Adenbütteler Bürgermeisterin Doris Pölig

Die Flüchtlingshilfe Papenteich ist Mitglied der Initiative „Sicherer Hafen Gifhorn“ und trägt gleichzeitig selbst das Label „FAIRANKERN“. Wir freuen uns über die neuen „sicheren Häfen“ und laden gleichzeitig dazu ein, bei uns als „Hafenarbeiter“ mitzumachen.