Wie in den letzten Wochen mehrfach in den Zeitungen (siehe unten) zu lesen war, hat Anfang Oktober eine Verlegung von Ukrainerinnen und Ukrainern aus Ehra in die Samtgemeinden begonnen, bei der insgesamt 500 Personen dezentral untergebracht werden. Unsere Samtgemeinde ist davon mit 205 Personen, die bis Ende Dezember zu uns kommen sollen, am stärksten betroffen. Gleichzeitig gilt seit dem 26. September, dass nun die Samtgemeinden und nicht mehr der Landkreis für die Unterbringung zuständig ist. Angesichts der ohnehin schon sehr angespannten Wohnraumsituation im südlichen Kreis Gifhorn stellt das die Samtgemeindeverwaltung vor eine riesige Aufgabe.
Zunächst sah man keine andere Möglichkeit als die Belegung der Grundschulsporthalle in Gr. Schwülper, doch abgesehen davon, dass darunter sowohl der Schulsport als auch der Vereinssport leiden müssten, ist eine längerfristige Unterbringung in einer fensterlosen Turnhalle mit völlig unzureichenden Sanitäreinrichtungen nach unserem Verständnis menschenunwürdig. Daher haben wir sofort gemeinsam mit Politik und Verwaltung eine intensive Suche nach Wohnungen und Häusern begonnen und waren auf diesem Wege so erfolgreich, dass die Turnhallenbelegung vorerst vermieden werden kann. Doch diese Suche muss fortgesetzt werden, gleichzeitig sollen Wohncontainer beschafft werden.
Durch die erste Zuweisung kamen am 06. Oktober 21 Personen in den Papenteich, eine Woche später, am 13.10. weitere 20. Durch die kurze Vorlaufzeit waren die für diese Menschen vorgesehenen Wohnungen teilweise in einem sehr schlechten Zustand und es kostete sehr viel Arbeit und Nerven, den Neuankömmlingen einen menschenwürdigen Start in unserer Samtgemeinde zu ermöglichen. Mehrere von uns waren an diesen kritischen Tagen von morgens bis abends pausenlos im Einsatz und sind dabei an ihre Grenzen gegangen. Und damit war es ja nicht getan, denn diese Menschen müssen in vielfacher Hinsicht weiter betreut werden.
Gleichzeitig steht der nächste Zuzug bevor, in der ersten Novemberwoche kommen laut Plan die nächsten 30 Leute, es wird schon jetzt nicht leicht sein, die nötigen Wohnungen bereitzustellen und vorzubereiten.
Die Flüchtlingshilfe ist jede Woche mit der Samtgemeindebürgermeisterin im Gespräch und wir werden, trotz manchmal unterschiedlicher Sicht in Detailfragen, weiterhin all unsere Möglichkeiten einsetzen, den neu bei uns ankommenden Menschen zu helfen. Wir können dank unseres Sachspendenmagazins im alten Gemeindezentrum und der aktuell wieder stark angestiegenen Spendenbereitschaft sehr wirkungsvoll mit Haushaltsgegenständen und Kleidung helfen, im geringen Umfang auch mit Möbeln. Mindestens genauso wichtig ist aber auch die Hilfe beim Umgang mit Behörden, Schulen, Krankenkassen, Banken und anderem. Wenn wir diejenigen dazunehmen, um die wir uns schon seit Jahren kümmern, reden wir aktuell von rund 300 Menschen, zum Jahresende werden es dann voraussichtlich mehr als 400 sein.
Um diese schwierige Aufgabe zu bewältigen, freuen wir uns über alle Papenteicherinnen und Papenteicher, die bei uns mitmachen möchten. Wir suchen zum Beispiel auch Personen, die Lust haben, in kleinen Gruppen Deutsch zu unterrichten. Man muss dazu nicht Lehrerin oder Lehrer sein, die Motivation und die Freude, im Zweierteam und in lockerer Atmosphäre mit lernwilligen Menschen umzugehen, stehen im Vordergrund.
Die Tageszeitungen berichteten: