Es gibt ihn schon seit 1911, damals hatten Frauen in den
meisten Ländern noch kein Wahlrecht. Das kam zum Beispiel in Deutschland und
England 1918 nach Ende des ersten Weltkriegs, die skandinavischen Länder gingen
diesen Schritt ein paar Jahre früher. Die Schweiz dagegen brauchte bis 1971.
Aber Benachteiligung von Frauen ist nicht nur eine Frage des Wahlrechts und
nach mehr als 100 Jahren gibt es immer noch einige Baustellen, z.B. bei der
unterschiedlichen Bezahlung im Job oder der ungleichen Belastung durch
häusliche Arbeit. Was das zweite betrifft, so kann jeder einzelne von uns zu
mehr Ausgewogenheit beitragen, nicht nur am Muttertag oder heute.
Diese Unausgewogenheit zeigt sich auch in der Flüchtlingshilfe, insbesondere dann, wenn man mal an einem Donnerstag ins Magazin geht. Dort wirken vormittags 2 Stunden lang die „Donnerstagsfrauen“, um die Spuren des Hochbetriebs während der Mittwochöffnung zu beseitigen und Sachspenden anzunehmen und einzusortieren. Alles Frauen, kein Mann dabei! Am Abend sind sie wieder dort, eigentlich für eine Stunde, aber daraus werden dann oft auch 1,5 oder 2 Stunden, weil noch nicht alles weggeräumt ist oder noch etwas gereinigt werden muss.

Am 23. und 24. Februar, also an einem Wochenende trafen sie sich zu einem Sondereinsatz, um Winterkleidung einzulagern und Sommerkleidung aus dem Lager zu holen.
Unser gut ausgestattetes und immer wieder sauberes und aufgeräumtes Magazin beeindruckt stets Besucher, die zu uns kommen. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es ohne die „Donnerstagsfrauen“ aussähe!
Auch der ehrenamtliche Deutschunterricht wird zurzeit ausschließlich von Frauen erteilt.
Gut, dass wir noch die Fahrradwerkstatt haben, wo ein ausnahmslos männliches Team Woche für Woche eine tolle Arbeit macht. Sie wirken der Unausgewogenheit der Geschlechter bei unserer ehrenamtlichen Arbeit ein wenig entgegen.
Unter dem Strich haben aber die Frauen den größeren Anteil an unserem erfolgreichen Wirken, das zumindest sollte am heutigen Tag einmal deutlich hervorgehoben und in den 364 Tagen bis zum nächsten internationalen Frauentag nicht vergessen werden.
Heinrich Lagemann
Ein paar weitere Bilder:


