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Allgemein
Ein Familiennachmittag mit der Polizei
Am Samstag, den 9. November, war die Polizei in den Räumen der Flüchtlingshilfe Papenteich zu Gast. Frau Liane Jäger und Herr Klaus-Dieter Ahne von der Polizeiinspektion Gifhorn waren vor einem Jahr bereits mit einer Vortragsveranstaltung bei uns, und den damals sehr erfolgreichen Nachmittag wollten wir nun wiederholen.
Einschließlich der Kinder kamen rund 50 Besucherinnen und Besucher, um unter dem Motto „Deine Polizei in Deutschland – Grundregeln für ein friedliches Miteinander“ einem gut zweistündigen Vortrag zuzuhören. Zielgruppe waren hauptsächlich Geflüchtete, von denen vor allem Syrerinnen und Syrer der Einladung gefolgt waren. Für sie wurde der Vortrag durch zwei unserer bereits gut Deutsch sprechenden Syrer übersetzt. Gleichzeitig wurde leise noch in Ukrainisch und Englisch simultan übersetzt.

Zu den Themen dieses Vortrags gehörten die Organisationsstrukturen und die Aufgaben der Polizei, die Frage, was Polizisten dürfen und was nicht, vor allem aber Rechte von Bürgerinnen und Bürgern, sowie Werte und Normvorstellungen in Deutschland. Es konnten Fragen gestellt werden, wovon auch reichlich Gebrauch gemacht wurde, so dass sich wie vor einem Jahr wieder eine lebhafte Veranstaltung entwickelte. Eines der diskutierten Themen war zum Beispiel die Frage, wann man andere Menschen fotografieren darf und wann nicht.
Besonders hervorgehoben wurden von Frau Jäger die Rechte von Frauen sowohl in der Öffentlichkeit als auch in der Familie.
Neben all diesen Themen war es auch Ziel der Veranstaltung, Vertrauen gegenüber der Polizei zu fördern, denn viele Flüchtlinge haben in ihren Heimatländern bereits negative Erfahrungen mit Behörden und der Polizei gemacht. In dieser Hinsicht war der Nachmittag sicherlich auch ein Erfolg, denn Frau Jäger und Herr Ahne verstanden es sehr gut, ihre Inhalte auf sympathische Art zu vermitteln, gleichzeitig aber auch ganz klar und deutlich Grenzen aufzuzeigen. Sie betonten auch, dass man einem Polizisten niemals Geld anbieten darf, die Polizei ist nicht bestechlich.
Für die kleineren Kinder gab es ein anderes Angebot: Die Flüchtlingshilfe hatte 2 Betreuerinnen engagiert, die sich auf der Spielbühne um sie kümmerten und sie beschäftigten.

Einen großen Anteil am Zustandekommen dieser Veranstaltung hatte wie schon im letzten Jahr unsere Gleichstellungsbeauftragte Rukiye Cankiran, die den Termin mit der Polizei vereinbarte.
Zusammen mit dem Vorstand der Flüchtlingshilfe zeigte sie sich zum Schluss sehr zufrieden mit dem Verlauf und dankte den beiden Polizeibeamten.

Weitere Fotos:



Internationales Kulturfest in Gifhorn
Am Samstag, 07.09.24 findet in der Gifhorner Fußgängerzone zum 9. Mal das Kulturfest “Gifhorn International” statt.
7500 Gifhorner stammen aus 137 Nationen – und die unterschiedlichen Kulturen präsentieren sich in der Fußgängerzone – mit kulinarischen Leckereien, Musik, Tänzen, Vorführungen und auch mit Infoständen. Verschiedene Kulturen sind vertreten wie zum Beispiel die Alevitische Gemeinde, Kurdisch-Islamische Gemeinde, Griechische Gemeinde, der Verein Cevher, Internationale Frauengruppe, und die Afrikanische Kulturelle Gruppe. Für die jüngeren Gäste wird Kinderschminken angeboten.
Buntes Programm am 7. September von 10 bis 17 Uhr

Macher und Mitmacher bei Gifhorn International

Wieder ein buntes Fest mit einem abwechslungsreichen Bühnenprogramm unter dem Motto: “Wir sind alle in Gifhorn zuhause”.
Leider findet dieses Fest genau zeitgleich mit dem Meiner Herbstmarkt statt.
Weltflüchtlingstag 2024
Unter dem Motto „Wir feiern Vielfalt und Zusammenhalt“ begingen am 20. Juni 2024 Ehrenamtliche und Geflüchtete gemeinsam den Weltflüchtlingstag.
In großen Ziffern stand die Zahl 120.000.000 mit Straßenmalkreide auf dem Gehweg. Laut UNHCR sind derzeit so viele Menschen weltweit auf der Flucht. In ihrer Begrüßungsrede erinnerte unsere 2. Vorsitzende Doro Winter daran, dass diese hohe Zahl für ebenso viele Einzelschicksale steht. 120 Millionen Koffer, die meist eilig gepackt wurden, Häuser und Wohnungen, Familie, Freunde und Nachbarn, von denen man sich trennen musste.
Während zeitgleich in Berlin bei der Bund-Länder-Konferenz Verschärfungen und Abschreckung in der Asylpolitik besprochen wurden, versicherte Doro am Ende ihrer Ansprache, dass wir Ehrenamtlichen der Flüchtlingshilfe auch weiterhin an der Seite der Menschen stehen werden, die in der Samtgemeinde Zuflucht finden.
Hani, Tatyana und Ahmed übersetzten für ihre Landsleute, die noch nicht so lange in Deutschland leben. Sehr emotional bedankte sich Hani nach dem Dolmetschen für die Hilfe der Ehrenamtlichen und betonte, dass vielen Geflüchteten die Integration nur dadurch gelungen sei.
Nicht nur beeindruckend, sondern vor allem sehr lecker war das vielfältige Buffet, zu dem viele nach Herzenslust etwas beigesteuert hatten. Spätestens als durch den Lautsprecher arabische Musik ertönte und Jung und Alt aus unterschiedlichen Herkunftsländern und Einheimische gemeinsam miteinander tanzten, konnte man sehr deutlich sehen, dass das diesjährige Motto nicht nur Worthülse ist, sondern im Papenteich aktiv gelebt wird. Zum Nachahmen ausdrücklich empfohlen.
Ein paar Bilder von der Veranstaltung:



Eine kleine Pause für die Dienstags-Spielegruppe
Während der Sommerferien wird der Spiele-Nachmittag am Dienstag leider zweimal ausfallen müssen, und zwar am 09.07. und am 16.07..
An den übrigen Feriendienstagen findet der Spiele-Nachmittag wie gewohnt statt.
Freibad-Jahreskarte zum halben Preis und ein tolles Ferienticket für Bus und Bahn
Den “Badebus” der früheren Jahre gibt es für Papenteicher Kinder nicht mehr. Doch dafür gibt es andere Vergünstigungen:
Erfolgreich absolvierte Anfängerschwimmkurse können mit 35 Euro bezuschusst werden. Und die Kosten einer Jahreskarte für Kinder in den Freibädern Edesbüttel oder Wendeburg werden zur Hälfte von der Samtgemeinde übernommen.
Für den öffentlichen Nahverkehr gibt es ebenfalls ein attraktives Angebot:
Für das gesamte Tarifgebiet des Verkehrsverbundes Braunschweig (VRB) gibt es eine U21-Sommerferienkarte. Sie kostet für alle unter 21 Jahre nur 22 Euro für die gesamten Sommerferien. Obendrein gibt die Samtgemeinde für ihre Kinder und Jugendliche noch einmal 10 Euro dazu.
Man kann also 6 Wochen lang für nur 12 €uro zu jeder Zeit beliebig oft Busse und Bahnen im VRB-Gebiet nutzen.
Wie das funktioniert und wie man die Zuschüsse bekommt, lest ihr in den aktuellen Papenteicher Nachrichten gleich auf Seite 1 oder auf der Website “www.unser-ferienprogramm.de/papenteich”
Vortrag zum Familienrecht abgesagt!
Leider wurde der Vortrag „Familienrecht international“ am 13.06.2024 wegen Erkrankung abgesagt.
Am 1. Mai bleibt das Magazin geschlossen.
Der erste Mai fällt in diesem Jahr auf einen Mittwoch. Daher bleibt wegen des Feiertags das Magazin geschlossen. Da vermutlich nicht alle Geflüchteten diesen Feiertag auf dem Schirm haben, bitten wir alle Helferinnen und Helfer, ihre Schützlinge darauf aufmerksam zu machen.
In der Woche darauf ist der Donnerstag ein Feiertag, nämlich Himmelfahrt. Das bedeutet, dass wir dann keine Spenden annehmen werden.
Magazin und Fahrradwerkstatt bleiben in der Karwoche geschlossen.
Am Mittwoch, den 27.03.24, das ist der Tag vor Gründonnerstag, bleiben sowohl das Magazin als auch die Fahrradwerkstatt geschlossen.
Am Donnerstag, 28.03. werden auch keine Sachspenden angenommen oder verarbeitet, diese Pause vor den Feiertagen muss sein.
Wir haben dann gleichzeitig die 3. Woche des Ramadan und die 2. Schulferienwoche.
Es ist wichtig, dass alle Flüchtlinge dies wissen, damit nicht einige vergeblich kommen, wie dies leider vor Weihnachten der Fall war.
Weltfrauentag am 8. März
Es gibt ihn schon seit 1911, damals hatten Frauen in den
meisten Ländern noch kein Wahlrecht. Das kam zum Beispiel in Deutschland und
England 1918 nach Ende des ersten Weltkriegs, die skandinavischen Länder gingen
diesen Schritt ein paar Jahre früher. Die Schweiz dagegen brauchte bis 1971.
Aber Benachteiligung von Frauen ist nicht nur eine Frage des Wahlrechts und
nach mehr als 100 Jahren gibt es immer noch einige Baustellen, z.B. bei der
unterschiedlichen Bezahlung im Job oder der ungleichen Belastung durch
häusliche Arbeit. Was das zweite betrifft, so kann jeder einzelne von uns zu
mehr Ausgewogenheit beitragen, nicht nur am Muttertag oder heute.
Diese Unausgewogenheit zeigt sich auch in der Flüchtlingshilfe, insbesondere dann, wenn man mal an einem Donnerstag ins Magazin geht. Dort wirken vormittags 2 Stunden lang die „Donnerstagsfrauen“, um die Spuren des Hochbetriebs während der Mittwochöffnung zu beseitigen und Sachspenden anzunehmen und einzusortieren. Alles Frauen, kein Mann dabei! Am Abend sind sie wieder dort, eigentlich für eine Stunde, aber daraus werden dann oft auch 1,5 oder 2 Stunden, weil noch nicht alles weggeräumt ist oder noch etwas gereinigt werden muss.

Am 23. und 24. Februar, also an einem Wochenende trafen sie sich zu einem Sondereinsatz, um Winterkleidung einzulagern und Sommerkleidung aus dem Lager zu holen.
Unser gut ausgestattetes und immer wieder sauberes und aufgeräumtes Magazin beeindruckt stets Besucher, die zu uns kommen. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es ohne die „Donnerstagsfrauen“ aussähe!
Auch der ehrenamtliche Deutschunterricht wird zurzeit ausschließlich von Frauen erteilt.
Gut, dass wir noch die Fahrradwerkstatt haben, wo ein ausnahmslos männliches Team Woche für Woche eine tolle Arbeit macht. Sie wirken der Unausgewogenheit der Geschlechter bei unserer ehrenamtlichen Arbeit ein wenig entgegen.
Unter dem Strich haben aber die Frauen den größeren Anteil an unserem erfolgreichen Wirken, das zumindest sollte am heutigen Tag einmal deutlich hervorgehoben und in den 364 Tagen bis zum nächsten internationalen Frauentag nicht vergessen werden.
Heinrich Lagemann
Ein paar weitere Bilder:



2 Jahre Krieg in der Ukraine

Tatsächlich befindet sich die Ukraine bereits seit 10 Jahren im Krieg. Am 27. Februar 2014 besetzten russische Soldaten völkerrechtswidrig die Krim, parallel dazu initiierte und unterstützte Russland den bewaffneten Kampf von Separatisten in der Region Donbas im Osten des Landes. Der Versuch, durch das Minsker Abkommen am 12. Februar 2015 das Blutvergießen zu beenden, scheiterte, weil dieses Abkommen von beiden Seiten nicht eingehalten wurde. Mehr als 10.000 Menschen haben in diesem Konflikt bis 2021 ihr Leben verloren.
Am 24.02.2022 hat dieser Krieg eine neue Dimension bekommen, die sich massiv auch auf unser Leben in Deutschland auswirkt. Der von einigen befürchtete und von vielen nicht für möglich gehaltene Überfall russischer Truppen auf die gesamte Ukraine zielte darauf ab, die Souveränität des Landes zu vernichten und es zu einem Teil Russlands zu machen.
Wer hat hier in Deutschland in diesen Tagen nach dem 24. Februar noch geglaubt, dass die Ukraine dieser scheinbaren Übermacht standhalten könne? Doch wir alle, und auch der russische Diktator Putin wurden eines Besseren belehrt. Eine 60 km lange Kolonne von Panzern und Soldaten, die sich auf Kiew zubewegte, um die Hauptstadt einzunehmen und die demokratisch gewählte ukrainische Regierung abzusetzen, blieb im entschlossenen Widerstand der Ukrainer stecken. Aus einer „militärischen Operation“, die auch nach Meinung westlicher Experten in wenigen Wochen mit der Kapitulation der Ukraine beendet sein würde, wurde ein langer Krieg, in dem den ukrainischen Verteidigern im ersten Kriegsjahr überraschende militärische Erfolge gelangen. Leider konnten diese Erfolge im zweiten Kriegsjahr nicht fortgesetzt werden. Die Frontlinie bewegt sich seit Monaten kaum noch, wobei die ukrainischen Truppen vor allem wegen des Mangels an Waffen und Munition den Angreifern deutlich unterlegen sind. Diese materielle Unterlegenheit gleichen sie durch ihren Mut und ihre Entschlossenheit aus, sich nicht zu Sklaven einer Diktatur machen zu lassen. Und so sterben weiter täglich Menschen an der Front und in den bombardierten ukrainischen Städten, ohne dass eine Seite dabei nennenswert vorankommt.
An die vielen Opfer denken wir heute am 2. Jahrestag und sind gleichermaßen ohnmächtig und ratlos. Doch wir können den vielen ukrainischen Kriegsflüchtlingen helfen, die nun seit fast 2 Jahren auch bei uns im Papenteich leben. Sie zu unterstützen und ihnen bei ihren Sorgen zuzuhören, ist das, was wir leisten können und weiterhin leisten werden.
Heinrich Lagemann